Baracken, Bataillone und Bâtiments - Altes Lager Münsingen
Militär von 1895 bis 2005 und das Leben danach
Beschreibung
Die komplette Geschichte von
Altes Lager / Lager Gänsewag / Camp de Munsingen / Vorlager in Auingen / Heeresgutsbezirk Münsingen mit Breithülen
2020 feiern das Alte Lager und der einstige Truppenübungsplatz Münsingen, inzwischen Herzstück des Biosphärengebietes Schwäbische Alb, 125. Geburtstag.
Am 24. Oktober 1895 gab es das erste Scharfschießen auf dem Truppenübungsplatz. Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten für die ersten Baracken des neuen Militärcamps Altes Lager. 1897 weihten die Militärs die ersten Wirtschaftsgebäude, die Offiziersspeiseanstalt, die Badeanstalt, die Ställe, die Generalswohnung und die Mannschaftsunterkünfte ein. Nach der Jahrhundertwende folgten weitere Baracken und das Postgebäude.
Nach dem Ersten Weltkrieg nutzten lange Zeit nur noch vereinzelt Soldaten der Reichswehr den Übungsplatz, sodass das Alte Lager nur noch selten belegt war. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 herrschte wieder militärischer Hochbetrieb in der Soldatensiedlung, in der wieder kräftig renoviert und gebaut wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die französische Armee (42. Groupement de Camp) das rund 72 Hektar große Gelände mit damals noch mehr als 200 Gebäuden. Von Herbst 1957 an nutzte dann die Bundeswehr ebenfalls das Lager, das sie Mitte 1992, nach dem Abzug der Franzosen, komplett übernahm. Mit der Schließung des Münsinger Truppenübungsplatzes am 31. Dezember 2005 endet auch die militärische Nutzung des Alten Lagers. Autor Lenk beleuchtet auch das sogenannte Vorlager in Auingen und den ehemaligen Gutsbezirk Münsingen, zu dem die inzwischen rekommunalisierte Wohnsiedlung Breithülen mit dem Remontedepot gehörte. Die Hauptstraße in Auingen, einem Stadtteil von Münsingen, verläuft ein Stück südlich des Alten Lagers. Mit dem Bau des Schießplatzes und der Truppenunterkunft Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich im Vorlager zahlreiche Hoteliers, Geschäftsleute, Fabriken und Lokale an. Bis auf die Großschlächterei Hudelmaier, die Produktionsstätte der Limonadenfabrik Rauscher, das Soldatenheim und die französische Wohnsiedlung Kapf, die Mitte der 1960er-Jahre gebaut wurde, existieren heute noch alle anderen Gebäude. Während der vergangenen drei Jahre hat Lenk mit mehr als 200 Zeitzeugen gesprochen und verschiedene Archive besucht. Aus der Vielzahl der Fotos, Pläne und Postkarten, die er zusammengetragen oder selbst gemacht hat, hat der Wiedemann Verlag mehr als 950 im Buch veröffentlicht. Die meisten davon sind zum ersten Mal zu sehen.
Aus dem Alten Lager wurde inzwischen das Albgut, das dem ehemaligen Münsinger Nudelfabrikanten Franz Tress seit fünf Jahren gehört. Derzeit ist er dabei, die ehemalige Soldatensiedlung „zu einer zivilen, nachhaltigen Wohlfühlwelt“ umzugestalten. Der einstige EU-Kommissar Günther H. Oettinger, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg (2005 bis 2010), der den Münsinger Truppenübungsplatz und das Alte Lager mit militärischer und ziviler Nutzung kennengelernt hat, hat das Vorwort geschrieben.
Autor: Joachim Lenk
WIEDEMANN-VERLAG,
Hardcover, 21 x 28 cm,
272 Seiten, ca. 950 Fotos
ISBN 978-3-941453-37-1
Lieferung auch an den Buchhandel unter
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